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Sorgen und Verantwortung

Tablet, auf dem bunte Smileys zu sehen sind, vom Tablett gehen bunte aber leere Sprechblasen weg.

Computer- und Konsolenspiele stellen für viele Eltern und pädagogisch Tätige Anlass zur Sorge dar. Besonders die öffentliche Diskussion, beispielsweise nach Amokläufen, trägt zur Verunsicherung bei.

Manche Eltern fühlen sich durch die vielen widersprüchlichen Informationen überfordert und wissen nicht mehr, was eigentlich das Beste für ihr Kind ist:

Da gibt es einerseits Aussagen, wonach Computerspiele dick, dumm, gewalttätig und süchtig machen.

Da sind andererseits die eigenen Kinder, die – vor allem in der Pubertät – ohnehin schon „schwierig“ genug sind und zudem immer genau wissen, was und wie lange sie spielen möchten.

Und da ist angeblich, wie in anderen Artikeln ausgeführt, das positive Potential von Computerspielen.

Wonach richte ich mich als verantwortungsvoller Elternteil nun?

Eltern beschäftigt daher häufige die Frage: "Was ist das Richtige für MEIN Kind und wie vermittle ich ihm meine Werte?"

Es ist wichtig und richtig, sich der Risken bewusst zu sein und es ist ein Zeichen von Verantwortung, sich Sorgen zu machen! Die Verantwortung der Eltern und Erziehenden besteht darin, ein paar elementare Rahmenbedingungen zu sichern:

  • Vor allem bei jüngeren Kindern auf altersangemessene Spiele und Spielzeiten achten.
  • Sich jedenfalls um eine Gesprächs- und Vertrauensbasis bemühen
  • Im Falle von erkennbaren Problemen mit ganzer Kraft und wenn nötig auch unter Inanspruchnahme von Hilfe - z.B. von Familienberatungsstellen - die (wahren) Ursachen herausfinden und nicht nur die Symptome beseitigen.
  • Offen sein! Den Kindern und Jugendlichen zuhören, ihre Gedanken, Ängste, Sorgen und Wünsche ernst nehmen und mit ihnen gemeinsam über Werte und Vereinbarungen sprechen.
  • Alternativen bieten! Denn in der Vielfalt liegt der Schlüssel zu einer gesunden Entwicklung.

Worauf Sie achten können

Spiele - und insbesondere gute Spiele - sind so komplex und vielfältig, dass eine Beurteilung ausschließlich anhand einer Checkliste nicht sinnvoll möglich ist. Das macht oft erst den Reiz eines guten Spiels aus, dass es eben nicht vollends über einen Kamm zu scheren ist. Und darum nimmt die BuPP sehr viel Zeit und Mühe in Kauf, um zu den Empfehlungen zu kommen.

Wenn Sie jedoch eine Checkliste zur Orientierung und als Diskussionsgrundlage suchen, dann machen Sie sich die Liste am besten selbst, bzw. zusammen mit ihrem Kind! Überlegen Sie sich dann einerseits noch weitere Kriterien, die Ihnen wichtig sind und dazugehörige „Indikatoren“, also Merkmale, an denen erkennbar wird, ob das jeweilige Kriterium erfüllt ist oder nicht.

Erste Anhaltspunkte könnten folgende Fragen darstellen:

  • Was wünscht sich das Kind? Was braucht es?
  • Ist das Spiel dem Alter des Kindes angemessen? Zu schwere Aufgaben frustrieren, zu leichte langweilen. Es muss auch verständlich sein und die Steuerung gut von der Hand gehen!
  • Sind die Inhalte des Spieles so, dass Sie selbst diese akzeptieren können? Wenn sie nicht wollen, dass Ihr Kind Gewaltspiele, frauenverachtende, rassistische oder kriegsverherrlichende Spiele spielt, dann sagen Sie das ihrem Kind und bieten Sie ihm Alternativen!
  • Ist die Spielstrategie aufbauend und konstruktiv? Spielen, in denen Zerstörung der einzige (!) Weg zum Ziel ist, fehlt meist Entscheidendes: die Freiheit und Vielfalt der Handlungsmöglichkeiten, die gute Computerspiele erst so faszinierend machen.
  • Unterstützen abwechslungsreiche Aufgaben und Problemstellungen diese Freiheit und Vielfalt?
  • Fordert das Spiel eine tatsächliche Interaktivität und Entscheidungen?
  • Ist das Spiel gut gestaltet, vermitteln Grafik und Sound so etwas wie „Atmosphäre“? Auch schon bei den Spielen für die Kleinsten ist es wichtig, dass etwa der Lieblingsheld am Bildschirm des PC oder der Konsole so dargestellt ist, wie er vom Bilderbuch bekannt und vertraut ist!
  • Was kann das Kind beim Spielen lernen? Je mehr unterschiedliche Fähigkeiten trainiert werden, desto besser ist es! Neben der Reaktionsfähigkeit kommt es bei guten Spielen oft auch auf logisches Denken an, auf Raumvorstellung, sprachliche Fähigkeiten werden angeregt, Kommunikation und Teamwork ist gefragt,  etc. (mehr dazu unter: Chancen und positive Potenziale guter Spiele)
  • Kann das Spiel auch gut gemeinsam mit anderen Kindern gespielt werden? Das muss nicht unbedingt gleich über ein Netzwerk oder das Internet sein - auch ein „Partymodus“ macht viel Spaß.