Jusant
Jusant
Detailinformationen
Pro/Contra:
Kategorie | Pro | Contra |
---|---|---|
Spielspaß |
realistische und herausfordernde Klettermechanik hervorragende Musik und Grafik packende Geschichte allzeit präsentes und motivierendes Ziel |
Preis-Leistungs-Verhältnis (Zeitpunkt Testung: 30,- Euro für 5 Spielstunden) |
Pädagogik |
geschlechtsneutrale Spielfigur --> Identifikationsmöglichkeiten für jede/n spannende Geschichte erhöht Lesemotivation Lust am Klettern wird geweckt Gameplay trainiert Timing und Konzentration Klimafolgen (Trockenheit) regen zum Nachdenken an, dennoch friedlich-positives Spielgefühl kein "Game Over" |
Spielbeschreibung
Der Berg ruft! In dem neuesten Spiel von Entwicklerstudio "Don't Nod" (Life is Strange) geht es auf eine einsame Klettertour. Die Spielfigur bewegt sich in der Introsequenz durch eine trockene Landschaft und vor ihr erhebt sich ein gigantischer Felsen, den es im Verlauf des Spiels zu erklimmen gilt. Dabei findet man nach und nach heraus, was mit den Menschen passiert ist, die einst auf diesem Berg lebten. Durch eine große Ebbe (Ebbe/Dürre: frz. "Jusant") sind diese nämlich von dort abgewandert, ursprünglich stand der Berg mitten im Ozean. Eine kleine Gruppe des dort lebenden Volkes hat sich daraufhin zur Spitze des Berges aufgemacht, weil sie dort den Ursprung der Trockenheit vermuten - genau wie unsere namenlose Hauptfigur, die ihnen sprichwörtlich auf den Fersen ist und ihre Aufzeichnungen findet. Das Gameplay wurde passend zu dieser Geschichte rund ums Klettern gestaltet - wie bei einer richtigen Kletterpartie hängt man sich zuerst mit dem Sicherheitsseil in einen Karabiner ein, um dann an ausgewählten Stellen hochzuklettern. Dabei steuert man sowohl die linke, als auch die rechte Hand, um sich an Vorsprüngen entlangzuhangeln, Boulder-artige Felsen zu erklimmen oder mit dem kleinen Wesen, das sich mit der Hauptfigur auf diese Reise begibt, die Natur ein Stück wiederaufblühen zu lassen, um Pflanzen oder auch Tiere zur Fortbewegung zu benutzen. Dabei kommt man dem Hintergrund der Dürre immer mehr auf die Spur und die Parallelen zu der realen Situation des Klimawandels werden deutlich sichtbar.
Spielbewertung
Der Gesamteindruck fällt durchwegs positiv aus. Das Spiel beeindruckt vor allem atmosphärisch - die Grafik und die Musik sind sehr gut gestaltet und tragen erheblich zur Wohlfühlatmosphäre bei. Die Geschichte ist simpel, aber doch eindrücklich, und vor allem ohne ein einziges gesprochenes Wort erzählt. Man erfährt sie nur über Briefe und Texte (sowie Gestik und Mimik der Hauptfigur) und so bleibt viel Raum für Fantasie und Interpretation. Das Kletterfeeling ist gut umgesetzt, aber auch recht anspruchsvoll. Durch die einzigartige Mechanik, dass man gleichzeitig die linke und die rechte Hand bewegt, wirkt das Spielen sehr realistisch - man bekommt Lust, selbst in eine Boulder- oder Kletterhalle zu gehen. Spielraum zum Erkunden gibt es, dieser ist aber begrenzt - der Pfad, um immer höher zu kommen, ist vorgegeben, hin und wieder laden kleine Höhlen oder Passagen auf der Seite zum weiteren Entdecken ein. Es gibt sehr viele Sammelobjekte, die auch nach dem Beenden des Spiels dazu einladen, sie alle zu finden - hilfreich ist dabei auch, dass man jedes Kapitel, nachdem man es beendet hat, noch einmal spielen kann, um auch etwas zu finden, das man vielleicht verpasst hat. Besonders packend und mit einer schönen Botschaft verbunden ist das Ende des Spiels.