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Virtual Reality - Technologien

Frau mit Virtual Reality Headset am Kopf

Virtual Reality (VR) galt lange als teuer, kompliziert und nur etwas für absolute Technik-Fans mit High-End-Computern. Das hat sich in den letzten Jahren etwas geändert. Zwar gibt es immer noch sehr anspruchsvolle VR-Systeme, aber die Technologie ist insgesamt zugänglicher und vielfältiger geworden. Gerade für Familien gibt es spannende und erschwinglichere Optionen. Hier ein Überblick über die gängigsten VR-Ansätze (Stand Frühjahr 2025):

Standalone VR-Brillen: Der Alleskönner ohne Kabel

Dies ist heute die beliebteste Kategorie, und das aus gutem Grund. Standalone-Brillen funktionieren komplett eigenständig – kein PC, keine Konsole und kein Smartphone wird benötigt. Der Computer und die Sensoren sind direkt in die Brille eingebaut.

  • Was wird geboten? Diese Brillen bieten meist "6 Freiheitsgrade" (6DoF). Das heißt, sie erkennen nicht nur, wohin Sie schauen, sondern auch, wenn Sie sich im Raum bewegen – nach vorne, hinten, zur Seite, oder wenn Sie in die Hocke gehen. Das sorgt für ein sehr realistisches Mittendrin-Gefühl. Gesteuert wird mit Controllern für beide Hände, die Ihre Handbewegungen präzise in die virtuelle Welt übertragen. Viele aktuelle Modelle bieten zudem "Mixed Reality": Kameras an der Brille zeigen Ihnen Ihre reale Umgebung in Farbe, in die dann virtuelle Elemente eingeblendet werden können. Das erhöht die Sicherheit und eröffnet neue Spiel- und Anwendungsmöglichkeiten.
  • Bekannte Vertreter: Das bekannteste Beispiel ist die Meta Quest-Reihe (z.B. Quest 3). Es gibt auch Alternativen von anderen Herstellern wie Pico.
  • Anwendungen: Ideal für Spiele, Fitness-Apps, virtuelle Reisen, 360°-Videos, soziale VR-Treffen und erste Schritte in kreativen oder produktiven Anwendungen.
  • Kosten: Die Preise liegen meist im mittleren dreistelligen Euro-Bereich. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat diese Kategorie sehr populär gemacht.
  • Vorteile: Sehr einfache Einrichtung, keine Kabel, hohe Bewegungsfreiheit, wachsende Auswahl an Apps und Spielen direkt auf der Brille.

VR mit der Spielkonsole: Einfacher Einstieg für Gamer

Für Familien, die bereits eine aktuelle Spielkonsole besitzen, kann dies ein attraktiver Weg sein.

  • Was wird benötigt? Aktuell ist die PlayStation 5 mit der dazugehörigen PlayStation VR2 (PSVR2) die relevante Option. Man braucht die Konsole, das PSVR2-Headset und die speziellen Sense-Controller.
  • Was wird geboten? Die PSVR2 bietet ein hochwertiges VR-Erlebnis mit guter Grafik (dank der Leistung der PS5), modernen Controllern und Features wie Eye-Tracking (die Brille erkennt, wohin man schaut). Der Fokus liegt klar auf Spielen, und Sony bietet eine gute Auswahl an exklusiven und bekannten Titeln. Die Bewegungsfreiheit ist gut, auch wenn man meist in einem definierten Bereich vor dem Fernseher bleibt.
  • Kosten: Das PSVR2-Headset liegt preislich oft ähnlich wie eine gute Standalone-Brille, hinzu kommen aber die Kosten für die PlayStation 5 selbst, falls noch nicht vorhanden. Die Gesamtinvestition liegt also eher im oberen dreistelligen oder unteren vierstelligen Bereich.
  • Vorteile: Grafisch oft eindrucksvoller als Standalone-VR (bei Top-Spielen), einfacher Anschluss an die vorhandene Konsole, gute Auswahl an hochwertigen Spielen.
  • Nachteile: Funktioniert nur mit der PS5, an Kabel gebunden (vom Headset zur Konsole).

PC-VR: Die High-End-Erfahrung

Für das technisch bestmögliche VR-Erlebnis ist ein leistungsstarker Computer immer noch die erste Wahl.

  • Was wird benötigt? Ein spieletauglicher PC (die Anforderungen sind meist hoch!) und ein passendes VR-Headset.
  • Was wird geboten? Hier gibt es die größte Vielfalt an Headsets – von Mittelklassemodellen bis zu absoluten High-End-Geräten mit extrem hoher Auflösung und weitem Sichtfeld. Dank der Rechenleistung des PCs sind die grafisch anspruchsvollsten VR-Erfahrungen und komplexe Simulationen möglich. Viele moderne PC-VR-Headsets nutzen wie die Standalone-Geräte "Inside-Out-Tracking", benötigen also keine externen Sensoren mehr, die im Raum aufgestellt werden müssen. Einige High-End-Systeme (z.B. Valve Index) setzen für höchste Präzision aber weiterhin auf externe Basisstationen. Viele Standalone-Brillen (wie die Meta Quest) können zudem per Kabel oder drahtlos (Air Link, Virtual Desktop) mit einem PC verbunden werden und so auch auf die PC-VR-Welt zugreifen.
  • Kosten: Die Headsets selbst starten im mittleren dreistelligen Bereich, können aber auch weit über 1000 Euro kosten. Hinzu kommen die erheblichen Kosten für einen potenten Gaming-PC, wodurch die Gesamtkosten schnell deutlich im vierstelligen Bereich liegen.
  • Vorteile: Potenziell beste Grafik und Performance, größte Auswahl an Software (SteamVR, etc.), höchste Flexibilität und Anpassbarkeit.
  • Nachteile: Hohe Gesamtkosten (PC + Headset), technische Einrichtung kann komplexer sein, erfordert potente Hardware.

Was ist mit dem Smartphone?

Die einfachen Papp- oder Kunststoffhalterungen ("Cardboard") für Smartphones, die früher einen günstigen Einstieg boten, spielen heute kaum noch eine Rolle für echtes VR. Sie eignen sich höchstens noch zum Anschauen von 360°-Videos, bieten aber kein interaktives Erlebnis mit Bewegungssteuerung wie die oben genannten Systeme. Plattformen wie Google Daydream oder Samsung Gear VR wurden eingestellt.

Wichtige Überlegungen für Eltern

  • Altersempfehlungen: Achten Sie auf die Altersfreigaben für VR-Inhalte.
  • Bewegung und Komfort: VR-Erfahrungen können zu Bewegungsübelkeit führen. Achten Sie auf Pausen und einen komfortablen Sitz.
  • Inhalte: Wählen Sie altersgerechte und pädagogisch wertvolle VR-Anwendungen.
  • Kosten: VR-Systeme variieren stark im Preis. Überlegen Sie, welche Funktionen und Anwendungen für Ihre Familie wichtig sind.

Fazit: VR ist heute zugänglicher als noch vor ein paar Jahren und bietet spannende Möglichkeiten für Unterhaltung, Bildung und Kreativität. Mit der richtigen Auswahl können Eltern ihren Kindern einen sicheren und bereichernden Einstieg in die virtuelle Welt ermöglichen. Standalone-Brillen bieten einen sehr guten, unkomplizierten Einstieg für viele Familien. Wer bereits eine PS5 hat, findet mit der PSVR2 eine gute Gaming-Option. Und für Technik-Enthusiasten mit starkem PC bleibt PC-VR die Spitze des Möglichen. 

Weitere Informationen zum Thema VR und den Anwendungsbereichen bietet der Artikel "Virtual Reality - Anwendungen und Perspektiven"